Das Orm-Art Künstlerbuch als Quelle für Inspiration und Intuition
Es gab eine Zeit, in der die Menschen nicht nur über den Verstand sondern auch über ihre Intuition agierten. Mit ihrem verstandesmäßigen Denken tauschten sie sich über Alltagsdinge aus. Wenn es aber darum ging, die Natur zu befragen, chronische Krankheiten zu heilen, in die Zukunft zu blicken oder einfach für sich selbst wichtige Entscheidungen zu fällen, griffen sie auf die Fähigkeit der Intuition zu. Auf diese Weise erweiterten sie ihre Sinneswahrnehmungen ebenso wie ihre Kommunikation untereinander. Mit der Intuition konnten sie sich ohne Hilfsmittel über große Entfernungen austauschen. Auch zum Beispiel die Möglichkeit in der Zukunft drohende Gefahren zu erkennen, bevor diese zu sehen, zu hören, zu fühlen oder zu riechen waren, nutzten sie immer wieder.
Beginnend mit den sesshaften Kulturen in immer größer werdenden Städten, verschwand die Fähigkeit der Intuition zunehmend. Neue Eliten etablierten sich, die alles ohne Intuition und allein mit ihrem Verstand zu lösen versuchten und intuitive Fähigkeiten aus der Normalität verbannten und mystifizierten. Sie gründeten die Wissenschaften, denen sie das alleinige Recht des Denkens und Gestaltens zusprachen, während Menschen mit intuitiven Fähigkeiten verfolgt und verunglimpft wurden. Die Wissenschaftler entwickelten in immer schnellerem Tempo technische Maschinen, die das Leben zwar einerseits erleichterten, aber andererseits die Menschen ihrer ursprünglichen Fähigkeiten zunehmend beraubten. So wurde ihr Denken und ihre Kommunikation zwar einheitlicher, aber auch flacher und fantasieloser. Als die Kunst der Intuition langsam verschwand, war eine Welt voller Technik und Komplexität entstanden. Man konnte zwar gleichzeitig mit hunderten und tausenden Menschen kommunizieren, aber das, worüber man sprach, war reduziert auf Normen und Automatismen, verbunden mit unzähligen Symbolen dieser technisierten Welt.
In der Sehnsucht nach mehr Lebendigkeit, feinem Spürsinn und Kreativität besannen sich erst wenige, dann immer mehr Menschen wieder der Intuition. Sie nutzten zwar weiterhin die modernen Techniken für Alltagsdinge, versuchten aber zugleich ihre intuitiven Fähigkeiten wieder zu erlangen. In Räumen der Stille und in Meditationen erkannten sie, wie sie den Verstand und zugleich auch ihre Intuition nutzen können. Sie lernten auch ein neues Lebensgefühl der Lebendigkeit und Kreativität zu leben und parallel in der automatisierten und entseelten Gesellschaft zurecht zu kommen. Ihr Glück war, dass sie ihre Lehre innerhalb der alten Wissenschaft der schönen Künste ausüben konnten. Daraus etablierten sie eine neue Lebenskunst und nannten sich Intuitionskünstler. In den darauf folgenden Generationen wurden sie von den mächtigen Staatsgremien immer öfter um Rat gefragt. Mit der Fähigkeit der Intuition gaben sie schließlich entscheidende Hinweise, wie die inzwischen katastrophalen Probleme einer technisch automatisierten Gesellschaft zu lösen sind, um in ein neues Zeitalter der Lebenskunst einzutauchen.
Die Geschichte ist die Einleitung zu meinem Buch: Orm Art – Vorlagen zur Intuition. Die darauf folgenden 42 Seiten kommen vollständig ohne Text (in lateinischen Buchstaben…) aus.